In diesem Zusammenhang muss ich ein Wort von den Bettnässer Kindern sagen. Gemeinhin gilt als Ursache des Bettnässens schwache Nieren- und Blasentätigkeit. Dies ist auch hin und wieder der Fall, aber lange nicht immer. Ich möchte hier einen Fall anführen, der wichtige Hinweise bieten kann: Ein Vater brachte mir sein elfjähriges Töchterlein Silvia. Es schien ein sehr gewecktes, intelligentes Kind zu sein, war aber seelisch schwer hergenommen. Es nässte Tag und Nacht, und deswegen erntete es ständige Vorwürfe von seiten der Eltern und den Spott seiner Gespielen. Beim Pendeln stellte ich den Einfluss eines unterirdischen Wasserlaufes unter dem Bett des Kindes fest. Ich liess das Bett mit 2 Kupferringen isolieren. Weiter gab das Pendel starke Diabetes an. Das Kind musste täglich Rumpfbeugen machen, dazu gehörig Haferflocken essen und in angemessener Menge Stechpalmentee trinken. Nach drei Monaten kam der Vater wieder mit dem Kind zu mir; es war vollständig geheilt. Eine Kontrolle nach einem Jahr stellte die anhaltende Besserung fest.
Viele Psychiater suchen die Ursache des Bettnässens in psychischen Störungen. Dies mag in einzelnen Fällen stimmen, aber die weitaus grössere Zahl der Bettnässerkinder leidet unter Ursachen, wie ich sie bei Silvia festgestellt hatte. Ein tüchtiger Arzt wird also bei einem Bettnässerkind unbedingt auch die Zuckerprobe anstellen.
Lange nicht immer ist übermässiger Urindrang bei älteren Männern mit Abgang von wenig Urin ein Prostataleiden, wenigstens nicht primär. Sehr oft ist Diabetes mit im Spiel. – Eigentliche Prostataleiden konnten mit täglichen, zweiminütigen Sitzbädern in handwarmem Salzwasser leicht geheilt werden. So fanden auch Hodenschwellungen überraschend Heilung. Einigen Erfolg zeigt diese Heilart auch bei funktionsuntüchtigen Hoden.
Man hat mich auf die gute Wirkung von kleinblütigem Weidenröschentee bei Prostataleiden aufmerksam gemacht, ebenso auf die gute Wirkung von täglich 3mal 30 Kürbiskernen, durchgekaut.
Im Übrigen lese man nach, was ich in meiner zweiten Schrift, in „Raten und Retten“, im Kapitel „Fremde Behandlungsmethoden“ geschrieben habe. Zusätzlich möchte ich auf das, was in der gleichen Schrift und in „Sammeln und Sichten“ unter dem Titel „Zentrum X“ zu lesen ist, hinweisen. Es sind grundsätzliche Überlegungen, denen man besondere Aufmerksamkeit schenken sollte. (Helfen und Heilen Pater Thomas Häberle OSB, S. 106 f)
Bettnässen und infektiöser Zucker
Ich möchte nicht unnötig wiederholen, was ich darüber bereits in „Helfen und Heilen“ gesagt habe. Indes möchte ich in diesem Zusammenhang noch einige helfende Hinweise geben. Wie die unheimlichen Fieberschübe bei Kindern und Erwachsenen muss auch das Bettnässen unter dem Gesichtspunkt der Gesamtdiagnose betrachtet werden. Fieberschübe haben ihre Ursachen ja meist in Fisteln und Zysten der Schultern, der Brust oder des Unterleibes. Dasselbe gilt bei der Feststellung von Blutzucker, der grundsätzlich mit der Bauchspeicheldrüse nichts zu tun hat. Ich nenne ihn „traumatischen Zucker“.
Hat man den Infektionsherd einmal entfernt, dann lässt sich diese Art von Zuckerkrankheit verhältnismässig leicht heilen. Erfahrungsgemäss weiss ich, dass viele Kinder und hin und wieder sogar Erwachsene bettnässen, weil sie Blutzucker haben, es aber nicht wissen. Der übermässige Urindrang, den sie nachts im Schlafe nicht spüren, lässt sie den Urin verlieren. Es ist wirklich ein peinliches Leiden. Das ungeschickteste, was Eltern und Erzieher tun können, ist das Blossstellen der Bettnässerkinder! Sie können auf diese Weise einem Kind schwersten seelischen Schaden zufügen, und abgesehen davon: Strafen nützt in diesen Fällen nichts, weil es ja kaum böser Wille oder Bequemlichkeit ist, sondern eben Krankheit.
Man muss also den Herd der Infektion feststellen, der den übermässigen Blutzucker bewirkt, und dann wird vorgegangen wie bei jeder Infektion in Schultern, Brust und Unterleib. Man gebe solchen Kindern viel Brusttee. Haferflocken und Vollkornbrot dürfen sie essen, soviel sie wollen. Sonst aber müssen sie die strengen Regeln der Diabetiker befolgen, bis sich der Blutzucker normalisiert hat. Echter Bienenhonig ersetzt meist ohne Schaden den Zucker. Die von den Kindern heissgeliebte Schokolade muss aber wie bei Leber- und Gallenleiden beiseite gelassen werden! (Raten und Retten Pater Thomas Häberle OSB, S. 40 f)