BLUTERKRANKHEIT

 

Bluterkrankheit

Auch diese schlimme Krankheit, wo das Blut nicht gerinnen will und der Kranke wegen einer geringfügigen Schnittwunde verbluten könnte, ist grundsätzlich heilbar. Wo immer ich testete, lag die Ursache im Zuckermangel, hervorgerufen durch eine Störung im Zentrum X.

Indes habe ich mit den Leuten wieder einmal meine Erfahrungen gemacht: Da kam ein jüngeres Elternpaar mit ihrem 5jährigen Söhnlein, das an der Bluterkrankheit litt. Der Test ergab das gewohnte Bild: Zuckermangel, herrührend vom Zentrum X, mit Sekundärstörung der Bauchspeicheldrüse. Ich gab die entsprechenden Anweisungen: Massagen vom Zentrum X und der Leisten mit Olivenöl, täglich Haferflocken, etwas Bienenhonig und eine halbe Tasse Frauentee Künzle I/25. Dabei legte ich den Eltern dringend ans Herz, mir nach drei Monaten über Erfolg oder Misserfolg der Kur zu berichten, da es sich für mich um einen wichtigen Testfall handle. Die Eltern versprachen es, liessen aber nie etwas von sich hören. Erst gut ein Jahr später wandten sie sich von neuem an mich, sie bräuchten dringend meinen Rat; das Kind schien ein halbes Jahr von seiner Krankheit geheilt, nun stellten sich wieder Störungen ein. Auf meine Frage, warum sie über den anfänglichen Erfolg nicht berichtet hätten, erfolgte verlegenes Schweigen! Die Kur muss nun wiederholt werden und bedarf wohl ständiger Kontrolle.

In diesem Zusammenhang muss ich eine entscheidende Bemerkung anfügen: In vielen Fällen, wo sich meine Anweisungen erst als erfolgreich erwiesen, gab es nach Monaten oder Jahren wieder Rückfälle. Ich habe diese Tatsachen schon mehrmals angeführt; nun nenne ich sie nochmals in einer grossen Zusammenschau. Wenn ein Leiden, das geheilt schien, nach einiger Zeit wiederkehrte, ist nicht eine falsche Diagnose oder falsche Behandung schuld daran, sondern die Tatsache, dass wohl jeder Mensch seinen schwachen Punkt hat, und dass dieser Punkt nicht aus der fortwährenden Kontrolle entlassen werden darf. Dies betrifft am meisten das Drüsensystem. Wo Leber und Galle schlecht arbeiten, ist diser Tatsache ein ganzes leben lang Rechnung zu tragen. Ein Ausserachtlassen der entsprechenden Diät kann zu schwersten Rückfällen führen. Dasselbe gilt für  Störungen im Gehirn. Zweimal im Jahr sollten wieder für einige Wochen Kohlblatt und Olivenöl auf dem nachen angewendet werden. Wenn es beim Zentrum X fehlt, rate ich zweimal wöchentlich die Massagen von Kreuz und Leisten, also ständig! Störungen im Zuckerhaushalt, Sehstörungen und Frauenleiden verlangen weiterhin ständigen Einsatz. Auf diese Weise können die entmutigenden Rückschläge verhindert werden.

Es mag uns freilich oft bedrücken, dass wir ein ganzes Leben lang mit gesundheitlichen Schwächen rechnen müssen. Aber hier wird Gottes Erzieherweisheit kund. Denn das Erfahren unserer menschlichen Begrenztheit und Abhängigkeit hält uns von Überheblichkeit und unangebrachtem Selbstvertrauen zurück und bewahrt uns vor manchem verhängnisvollen Fall. Und es weist uns darauf hin, dass wir mit jeder Faser unseres Daseins von Gott abhängig sind. So ist dem glaubenden Menschen alles, was täglich auf ihn zukommt, Liebes und Leid, Erfolg oder Misserfolg Gnade, der er sich frohen und dankbaren Herzens fügt.

(P. Thomas Häberle, Sammeln und Sichten, Residenz Verlag, S. 61 - 63).