Man nennt diese Krankheit so, weil der Zuckerhaushalt des Organismus gestört ist und sich im Blut ein Übermass an Zucker findet, so dass sich auch im Urin dieser Überschuss feststellen lässt. Es gibt verschiedene Arten der Diabetes, über welche ich mich nicht im Einzelnen auslassen will. Mein Anliegen bezweckt wirksame Hilfe für die Zuckerkranken.
Die Zuckerkranken haben als besonderes Anzeichen anhaltend starken Durst und übermässigen Urindrang. Darüber hinaus fühlt sich der Kranke elend und abgeschlagen. Die Wurzel des Übels liegt in vielen Fällen bei der Bauchspeicheldrüse, die unter dem Magen liegt und den für die Verdauung wichtigen Bauchspeichel in den Zwölffingerdarm absondert. Die Ärzte verordnen zum Ausgleich des gestörten Stoffwechselhaushaltes vor allem das Insulin und untersagen alle Speisen, die dem Körper Zucker zuführen. Die Zuckerkrankheit gilt allgemein als unheilbar. Aber ist das wirklich der Fall?
Ich bin hier einer ganz eigenen Methode gefolgt: Rührt die Zuckerkrankheit von einer Schwäche der Bauchspeicheldrüse her, verordne ich die Anweisungen des indischen Arztes Dr. Yesudian, der das Buch „Sport und Yoga“ geschrieben hat. Seinen weltanschaulichen Darlegungen kann ich natürlich als überzeugter Christ in den meisten Punkten nicht folgen. Wo er aber Yogaturnen behandelt, erlangt er unbedingt meine Zustimmung. Er rät also für Zuckerkranke jeden Morgen nüchtern und bei gut gelüftetem Zimmer 5 langsame und tiefe Rumpfbeugen. Die Knie hält man dabei gestreckt und lässt die Hände den Waden nach den Fersen fassen. Die Übung muss ganz langsam und vom Bewusstsein gelenkt erfolgen, und nach jeder Übung ist eine Entspannungspause einzuschalten. Damit wird das Blut in die schwache Bauchspeicheldrüse gepresst und sie kann sich regenerieren. Beginnende Zuckerkrankheit kann hier erfolgreich bekämpft werden. Ich befehle den Patienten aber immer, diese Übung das ganze Leben hindurch vorzunehmen. Das hat schon vielen Patienten ganz wunderbar geholfen. In Fällen schwerer und bereits jahrelanger Krankheit bringt dieses Turnen zwar nicht die Heilung, wohl aber wirksame Erleichterung.
Was dürfen die Zuckerkranken essen? Keine zuckerhaltigen Speisen. Auch den Alkohol müssen sie lassen. Besonders schlimm sind Bier und Schnaps. Aber im Gegensatz zu einer Anzahl von Ärzten verschreibe ich ihnen täglich eine gute Portion unbearbeiteter Haferflocken. Auch reiner, ungeschälter Weizen schadet ihnen nicht. Ebenso vertragen sie merkwürdigerweise den reinen Bienenhonig. Es wäre nachzuprüfen, wie weit die anderen Getreidearten, insofern die Kleie nicht entfernt ist, den Zuckerkranken nicht schädlich wären.
Ein Beispiel: Frau Rosalia litt schon an die 30 Jahre an schwerem Diabetes. Sie hatte die Krankheit von ihrer Mutter geerbt. Sie erhielt täglich ziemlich starke Insulinspritzen. Nun war sie gut 50 Jahre alt, und die Beine begannen ihr anzuschwellen. Der Arzt zuckte die Achseln und sagte: „Da ist nichts mehr zu machen!“ Ich riet nun der Frau, täglich zwei Minuten lang bis an die Knie in einer Wanne mit handwarmem Salzwasser zu stehen. Dann verschrieb ich ihr täglich eine dicke, kräftige Hafersuppe. Nach 3 Wochen waren ihre Beine abgeschwollen, und die Frau erhielt wieder Lebensmut und arbeitete wie in früheren Jahren. Die Besserung hielt an, wenn die Frau auch täglich unter der Kontrolle des Arztes Insulin spritzen musste. Ein weiterer Fall: Gustav hatte viel Blutzucker. Es war ein stetiges Auf und Ab, ein Hoffen und Bangen; denn Gustavs Zustand war ernst. Ohne tägliche kräftige Insulingaben ging es nicht. Da liess ich beim Müller Weizen mahlen und liess Gustav täglich 1 Löffel voll Weizenkleie in die Suppe einrühren. Was niemand gedacht hätte: der Zuckerspiegel senkte sich rasch fast auf das
Normale und so ist es geblieben! Läge hier nicht auch ein Hinweis vor, der umstürzende Folgen haben könnte? – Übrigens: wir sind so dumm oder einfältig, dass wir das gesunde Vollkornbrot verachten, möglichst frisches Weissbrot verschlingen und das Gesündeste den Schweinen und Hühnern verfüttern. Wie kann man auch! Dafür kauft man die teuersten Vitaminpräparate und glaubt, in ihnen das Heil gefunden zu haben. Die chemischen Fabriken mögen sich ins Fäustchen lachen!
Die Bauchspeicheldrüse kann aber auch durch eine Infektion angeschlagen sein. Da hilft am besten der Stechpalmentee, täglich, je nach der Konstitution und dem Alter des Patienten 10–20 Kaffeelöffelchen, in stündlichem Abstand genommen. Diese Art von Diabetes ist ohne weiteres auf diese Weise heilbar.
Hinweis: Öltest
Die Kur ist umso wirksamer. wenn zur gleichen Zeit auf die untere Magengegend nächtliche Kabisblattauflagen gemacht werden.
Ein besonderer Fall ist der sogenannte traumatische Diabetes. Ich hatte es einmal mit einer zuckerkranken Person zu tun, deren Bauchspeicheldrüse normal funktionierte. Ich suchte mit dem Pendel, bis ich eine starke Entzündung der Brustvenen herausfand. Stechpalmentee und Auflagen von Kabisblatt auf die erkrankten Brustteile halfen bereits in kaum einem Monat. In anderen Fällen waren Bauchvenen und -arterien entzündet. Die Kabisblätter wurden dann auf die Bauchseiten aufgelegt, das übrige wirkte der Stechpalmentee. Dieser Tatsache müsste eigentlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, als allgemein geschieht.
Auch Störungen im Kalium- und Kalziumhaushalt und in weiteren Elementen haben nicht selten den Herd im Zentrum X. Schon öfters verschwanden bei Kindern und Erwachsenen durch die Massagen im Bereich des Zentrums X die Schuppenflechten. Ob die unschönen Pigmentflecken vom Zentrum X verursacht sind, entzieht sich meiner Erfahrung.
Bemerkenswert ist ferner die Tatsache, dass fortschreitende Lähmungen im unteren Teil des Rückens lange nicht immer eine Erkrankung der Wirbelsäule darstellen, also nicht die gefürchtete MS (multiple Sklerose) sind, sondern von einer Störung im Zentrum X ausgehen. Diese Lähmungen können durch gezielte Massagen der unteren Rückenpartien weitgehend behoben werden. Dabei sind zusätzliche Massagen von den Kniekehlen die Oberschenkel entlang aufwärts geboten. Nur weiss ich, dass in den ersten Wochen die Schmerzen zunehmen können. Da darf man den Mut nicht verlieren, sondern soll durchhalten bis zur Heilung. Sind die Störungen im Bereich des Zentrums X infektiöser Natur, behandeln wir mit Kohlblatt und Olivenöl.
Auch Übergewicht kann die Ursache im Zentrum X haben. Zu mir kam ein älterer, kräftig gebauter Südtiroler Bergbauer aus dem Sarntal. Er war stark „aufgetrieben“ und wog 98 kg. Ich stellte bei der Untersuchung eine Störung im Zuckerhaushalt fest. Der Mann hielt nun Zuckerdiät und massierte Zentrum X täglich kräftig mit Olivenöl. Als er sich nach drei Monaten wieder zeigte, war das Gewicht auf 82 kg zurückgegangen; die Zuckerstörung war weg; Herz- und Atembeschwerden waren verschwunden.
Schwieriger sind Gehirnschäden zu beheben, Öl und Kohlblatt haben jedoch in einigen wenigen Fällen dauernd geholfen. In vielen Fällen brachten sie merkliche Besserung, und auch das lästige Ohrensausen war verschwunden. Es ist aber für den Erfolg entscheidend, dass der Unfall, der das Leiden brachte, nicht zu viele Jahre zurückliegt. Darum kann auch Kindern in Fällen von Stummheit, Sprechschwierigkeiten und Legasthenie weit besser geholfen werden als Erwachsenen. – Mit der Öl- und Kohlblattkur sind in mehreren Fällen Geruchs- und Geschmackssinn wieder zurückgekehrt.
Eine Frage: Würden anstelle der Öl- und Kohlblattkur nicht auch Reizzonenmassagen genügen? Sie können zur Besserung einiges beitragen, reichen aber nicht zu einer vollständigen Heilung.
Man kann also auch auf die örtliche Behandlung nicht verzichten.
So sagte mir eine Mutter, die eine nervenleidende Tochter hatte, sie hätte in 3 Monaten mit der Öl-Kohl-blatt-Kur mehr Erfolg gehabt als mit jahrelangen Reizzonenmassagen. (Sammeln und Sichten, Pater Thomas Häberle OSB, S. 30f)
Welche Anzeichen könnten den Verdacht auf vom Zentrum X ausgehende Zuckerstörungen hinlenken? Meist sind es Kreuzschmerzen, oftmaliger Urindrang, wobei der Urin fast farblos abgeht, starkes Durstgefühl, trockener Mund und Sehstörungen. Da weiss man, was zu unternehmen ist. Wie ich aber aus Erfahrung weiss, stellen die Ärzte in vielen Fällen, entgegen meiner Diagnose, keinen abnormalen Zuckerspiegel fest und spotten dann über mein Pendel. Die Heilungen mittels Behandlung von Zentrum X bestätigen aber die Richtigkeit meiner Diagnose.
Hier möchte ich noch anfügen, dass die Behandlung von Zentrum X mehrmals rätselhafte, nicht im Kopf lokalisierte epileptische Anfälle beseitigte.
Vielleicht dass sich ein Arzt oder Doktorand genauer mit dem Problem befasst; es könnte für ihn eine Lebensaufgabe werden und für viele leidende Menschen eine grosse Hilfe. (Raten und Retten Pater Thomas Häberle OSB, S. 45 f)
Das «Zentrum X» ist ein ausserordentlich wichtiger Ort im menschlichen Leibe und trägt entscheidend zum Wohl und Wehe des Menschen bei. Die Erkrankung von Organen hängt oft ursächlich mit jenen Meridianpunkten zusammen.
So ist für eine Heilung von Zuckerstörung primär nicht das erkrankte Organ, die Bauchspeicheldrüse, zu behandeln, sondern das Zentrum X, wie ich schon im Kapitel «Asthma» im Fall von Zuckermangel bemerkt habe. (Sammeln und Sichten Pater Thomas Häberle OSB, S. 55 f)
Ich? Muss ich nicht sagen, es war die Hand, die mich unsichtbar begleitet und die für alle da ist, die sich von ihr führen lassen wollen? Vielen Zuckerkranken könnte so verhältnismässig leicht geholfen werden. – Es ist klar, dass auch tägliches Yoga-Turnen, besonders die Rumpfbeuge, zur Heilung von Zuckerstörungen wesentlich mithelfen kann. (Sammeln und Sichten Pater Thomas Häberle OSB, S. 55f).